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ESSEN UND EMOTIONEN : Gastbeitrag von Monica Maria Marin Caro

  • essen und emotionen

GASTBEITRAG: Monica Maria Marin Caro

EINLEITENDE WORTE

Wenn Monica mit ihrem wunderbaren Gastartikel Recht hat und unser Essverhalten nicht nur unsere Beziehung zum Essen widerspiegelt sondern auch die Beziehung die wir mit uns selbst haben, dann gehört meine Beziehung zu mir selbst jetzt in der Weihnachts- und Neujahrszeit in die Paartherapie.

Es ist nämlich so – Keksteller: Der eine Teil von mir interpretiert das kecke Grinsen des Vanillekipferls als ein aufmunterndes Lächeln, ja gar ein wohlwollendes Nicken… iss nur, iss!

Der andere Teil (der rationale laaangsame Teil) schaut dem Menschen der sich da gerade den halben Keksteller reinschiebt währenddessen von oben zu und schüttelt dann langsam den Kopf. Für die Infoweitergabe an die Selbstkontrollschaltzentrale ist es jetzt leider zu spät. Keksteller: 1. Selbstkontrolle: 0. Essen und Emotionen gehören einfach zusammen, speziell bei Vanillekeksen :-P In diesem Sinne:

Danke dir, liebe Monica für diesen informativen und geschmackvollen Gastbeitrag!

Und zum Schluss noch ein Wunsch fürs neue Jahr: Lasst uns im neuen Jahr einen fürsorglicheren, liebevolleren Zugang zu unseren Emotionen, unserem Körper und unserem Essverhalten finden!

Essen als Ausdruck der Beziehung, die wir mit uns selbst haben

Ist Essen einfach nur Nahrungsaufnahme?

Erklären biologische Parameter wie Hunger oder Sättigung alleine das Essverhalten des Menschen?

Wenn wir uns hungrig fühlen, bringt uns eine Mahlzeit üblicherweise in einen ausgeglicheneren Zustand zurück. Wir müssen essen, um uns wohl zu fühlen.

Aber Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, es ist auch die Art und Weise, in der die Kultur in der wir sozialisiert wurden zum Ausdruck kommt.

Essen ist Teil der Identität eines jeden Menschen.

Wir drücken unsere Beziehung zu anderen Menschen aus indem wir mit ihnen gemeinsam speisen.

Wie wir unsere Emotionen verdauen

Wenn wir darüber nachdenken, werden uns kaum Feierlichkeiten einfallen, in denen Essen keine Rolle spielt. Das ist eine Konstante, die sich in allen Kulturen der Erde wieder findet. Traditionen manifestieren sich auch in den Speisen, die gegessen werden und in der Art und Weise wie sie konsumiert werden.

Es ist nicht nur der Nährwert eines Lebensmittels, der uns dazu veranlasst, es zu wählen.

Speisen sind auch eng mit der kulturellen Welt verbunden, aus der wir kommen.

Außerdem sind sie auch eng mit unserer Gefühlswelt verbunden, mit unseren Erfahrungen und Assoziationen mit den Lebensmitteln, mit denen wir aufgewachsen sind.

Können wir essen, ohne zu fühlen? Wie „verdauen“ wir unsere Emotionen?

Eine Emotion ist das, was Psychologen „eine grundlegende psychologische Reaktion auf bestimmte Reize oder Situationen, die eine Anpassungs- und Überlebensfunktion erfüllt“ nennen. Sie ist Teil einer entwicklungsgeschichtlich, sehr alten Form der Reaktion, die wir (und die Vorfahren unserer Spezies) vor vielen hunderttausenden von Jahren entwickelt haben.

Studien zeigen, dass unsere Emotionen die Motivation, die Auswahl von Lebensmitteln, das Kauen, die Mengen, die wir essen, und sogar die Verdauung beeinflussen.

Was unser Essverhalten mit unserer Kindheit zu tun hat

In der Kindheit ist es wichtig, Kindern beizubringen, ihre Emotionen kennenzulernen, sie zu unterscheiden und mit ihnen zu leben. Ansonsten kann es passieren, dass „unangenehme“ Emotionen über Lebensmittel gemanagt werden, beispielsweise um sie zu lindern.

Das kann ihre Beziehung zum Essen beeinflussen und wird ihr Leben als Erwachsene beeinflussen.

Von dem Moment an, an dem wir geboren werden, ist das Füttern emotional. Das Baby beginnt, seine Beziehung zur Nahrung durch das Stillen oder die Flasche herzustellen. Auch da schon geht es nicht ausschließlich um die Nahrungsaufnahme.

Alle Lebensmittel sind mehr als nur die enthaltenen Nährstoffe.

Während dieses Baby gefüttert wird, fühlt es sich auch ruhig, beschützt und schafft Bindungen zu denen, die sich um es kümmern.

WIE ESSEN UND EMOTIONEN ZUSAMMENHÄNGEN

Man könnte erwarten, dass Traurigkeit den Essensreiz verringert, während Fröhlichkeit ihn tendenziell verstärkt. Wie sich Emotionen auf das Essverhalten auswirken ist allerdings von Person zu Person verschieden.

Laut der Rezension von Match M, 2008, würden Emotionen auf folgende Weise mit dem Essen zusammenhängen:

1. Eine energiereiche Nahrung wie Zucker oder Fett kann positive emotionale Reaktionen hervorrufen; und umgekehrt können Lebensmittel mit bitteren Bestandteilen negative Emotionen und Ablehnung hervorrufen.

Die durch die stimulierenden Eigenschaften des Lebensmittels hervorgerufenen Emotionen beeinflussen die Auswahl des Lebensmittels.

Das Essen wird affektiv bewertet. Bei dieser emotionalen Bewertung spielt auch die Amygdala (dabei handelt es sich um eine Struktur im Schläfenlappen von Säugetieren, die aus verschiedenen Teilen besteht und traditionell mit dem emotionalen System des Gehirns verbunden ist) eine Rolle und nimmt so auf das Essverhalten Einfluss.

2. In einer Stresssituation ist grundsätzlich einmal die Reduktion der Nahrungsaufnahme eine natürliche Anpassungsreaktion, da Emotionen mit einer hohen Aktivierung oder Intensität die Einnahme aufgrund inkompatibler emotionaler Reaktionen unterdrücken.

Bei Stress wird auch die Verdauung durch eine verzögerte Glukoseaufnahme sowie eine verzögerte Darmpassage gestört.

3. In einer Situation anhaltenden Stresses stimulieren jedoch Glukokortikosteroide (Hormone), die von der Nebennierenrinde produziert werden, zusammen mit Insulin die Aufnahme von angenehmer „Komfortnahrung“ (schmackhafte Lebensmittel, wie z.B. süße und cremige Speisen).

Für viele Menschen ist Nahrung auch ein Mittel um – durch negative Emotionen hervorgerufenen – Stress abzubauen.

Beim Konsum von Essen wird einerseits das Hormon Insulin ausgeschüttet, und andererseits diverse Neurotransmitter (kleine Moleküle, die für die Übertragung von Nachrichten von Neuronen zu anderen Zellen verantwortlich sind) wie Endorphine, Dopamin und Serotonin. Diese reduzieren den Effekt des Stresses und hängen mit der Kontrolle von Emotionen und Stimmung zusammen.

4. Bei Personen, die sich einer selbst auferlegten Lebensmittelbeschränkung (i.e. Diät) unterzogen haben, können sowohl negative als auch positive Emotionen die Nahrungsaufnahme erhöhen. Um Stress abzubauen, wird die Einschränkung aufgrund des Defizits an kognitiver Kontrolle aufgegeben.

Seien wir einmal ehrlich: wer von uns behält schon die Selbstkontrolle, wenn wir richtig gestresst sind?

5. Emotionen wie Traurigkeit sind mit mangelndem Interesse oder Verlust der Freude an angenehmen Aktivitäten verbunden. Freude hingegen ist mit dem Gegenteil verbunden, mit der Fähigkeit, sich auf Situationen einzulassen, die Freude bereiten. Beide Zustände beeinflussen folglich die Ernährung einer jeden Person.

Das was wir essen, beeinflusst, wie wir uns fühlen, und wie wir uns fühlen, beeinflusst die Art und Weise, wie wir essen.

„Emotionales Essen“:

Essen ist immer emotional

Das Wichtige ist also nicht unbedingt zu definieren, ob Essen emotional ist oder nicht, denn das ist es von dem Moment an, in dem wir geboren werden.

Wichtig ist, dass wir die Ressourcen kennen, die wir haben, um mit unserer emotionalen Welt umzugehen.

Durch eine bewusstere tägliche Ernährung kann man die Situationen und Verhaltensmuster analysieren, die dazu führen, dass man gewisse „Komfort“-Lebensmittel sucht.

Es ist wichtig, sich bei Bedarf professionelle psychologische Hilfe zu suchen, bei der man lernt mit diesen Situationen umzugehen.

Mir als Diätologin kommt es besonders darauf an, die Ernährung im Kontext des täglichen Lebens einer Person zu sehen.

Hier spielt hinein welche Aktivitäten ausgeführt werden, die Arbeit, der Gesundheitszustand, die Familie und der kulturelle Kontext.

All das beeinflusst den psychischen Zustand der Person und somit auch die emotionale Welt aus der heraus Entscheidungen getroffen werden, so auch: was, wie, wo und wann diese Person sich ernährt.

Über Monica Maria Marin Caro:

Monica arbeitet als selbstständige Diätologin, sowie als Urlaubs- und Krankheitsvertretung in zwei Privatkliniken in Wien. Ihre berufliche Erfahrung sammelte sie in Kolumbien, Spanien und der Schweiz in verschiedensten Tätigkeitsgebieten von der Organisation der Krankenhausernährung über Forschung bis hin zur diätologischen Behandlung von Patienten mit verschiedensten Krankheitsbildern (Krebs, Diabetes, Verdauungskrankeiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw.)
https://www.ich-esse-gesund.at/

monica.marin@ich-esse-gesund.at
+43 660 49 49 017

  • Foto mit freundlicher Genehmigung von Monica Maria Marin Caro
  • Literaturverzeichnis

    Michael Macht. How emotions affect eating: a five-way model. Appetite 2008 Jan;50(1):1-11.
    doi: 10.1016/j.appet.2007.07.002

    Yvonne M Ulrich et al. Stress exposure, food intake and emotional state. Stress 2015;18(4):381-99.
    doi: 10.3109/10253890.2015.1062981

    Welayah A AlAmmar et al. Food and Mood: the Corresponsive Effect. Curr Nutr Rep 2020 Sep;9(3):296-308.
    doi: 10.1007/s13668-020-00331-3.

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