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IMPROTHEATER – Perfekt ist der Feind von gut : Gastbeitrag von Florian Freilos

  • Improtheater

GASTBEITRAG: Florian Freilos

EINLEITENDE WORTE

Ich liebe ja Lachen. Okay, wer nicht.

Ich wette sogar, selbst der Tod (die unlustigste Person die ich kenne) würde sich bei einem Improtheaterauftritt von meinem Gastautor Florian und seiner Improgruppe Kaschmir vor Lachen die Kutte nass machen. Lachen ist also für alle da.

Was ich außerdem noch von Florian gelernt habe, ist, dass Improtheater zur Persönlichkeitsenwicklung beitragen kann und uns den gesunden Umgang mit Fehlern lehrt.

Diesen Satz werd ich mir fix merken:  Perfekt ist der Feind von gut.

Und: keine Sorge, natürlich gehe ich mit dem Tod keine Wetten ein, das hab ich ja schließlich aus genug Cartoons gelernt… aber bestimmt gehe ich auf einen der nächsten Kaschmir-Auftritte!

Danke, lieber Florian für den lustigen und lustmachenden Gastbeitrag! 

Aja: und ich drücke ganz fest die Daumen für den ORF!

Improvisationstheater

Perfekt ist der Feind von gut!

Als Kind konnte ich stundenlang Rollenspiele spielen und tauchte in meine ganz eigenen Welten ein. Meiner Phantasie waren keine Grenzen gesetzt.

In der 4. Klasse Hauptschule durfte ich bei einem Herzblattsketch mitspielen.

Ab dem Zeitpunkt wäre ich am liebsten nur mehr auf Bühnen gestanden und hätte die Leute gerne zum Lachen gebracht. Aber ich wohnte am Land und die Gelegenheiten Theater zu machen waren rar.

Nach der Matura suchte der ORF zufällig Nachwuchstalente.

Ich bekam nach meinem Vorsprechen eine Absage und wurde auf die Liste für Statisten gesetzt. Das ist gute 20 Jahre her und bis heute wurde ich vom ORF für keine Statistenrolle angefragt.

Vielleicht wird es ja noch was.

Improtheater und Psychologie

Der Frust über die Absage und die Sorge von Kunst nicht leben zu können, ließen mich Psychologie studieren. Wie soll man die Hauptrolle in seinem eigenen Leben spielen, wenn man sich selbst und seine Mitmenschen nicht zu verstehen versucht?

Nach der Halbzeit meines Studiums lud mich ein Kollege ein, bei seiner Improgruppe mitzuspielen. Seitdem habe ich unzählige Improworkshops besucht, war und bin ich Mitglied und Gründer von Improtheatergruppen, stehe auf Bühnen und unterrichte selbst.

  • Improtheater

Aber was ist Improtheater überhaupt?

Impro ist Theater ohne vorgeschriebenen Text.

Alle Szenen entstehen gemeinsam mit der Spielpartnerin aus dem Moment heraus.

Die Vorgaben für die Szene können völlig offen sein oder es sollen gewisse Spielvorgaben erfüllt werden. Beispielsweise werden bei dem Spiel „Emotionale Achterbahn“ im Laufe der Szene immer wieder Emotionen aus dem Publikum eingeholt, die dann meist abwechselnd von den Spielenden umgesetzt werden müssen.

Beim Improtheater können die verschiedensten Szenen entstehen, vom ersten Rendezvous bis hin zum absurden Treffen unterschiedlicher Organe des menschlichen Körpers.

Das Einzigartige dabei ist, dass der künstlerische Schaffensprozess vor Publikum stattfindet. Bei welcher Kunstform ist das sonst möglich?

Es ist für das Publikum somit nicht nur die eigentliche Geschichte spannend, sondern auch das Mitverfolgen des Entstehungsprozesses.

Die Komik kommt dabei meist nicht zu kurz, da die Spielenden spontan agieren, sich somit immer wieder gegenseitig überraschen und so für viel Lebendigkeit gesorgt wird.

Abgesehen vom Unterhaltungswert werden im Theater Geschichten von Menschen erzählt, mit denen wir uns identifizieren können.

Wir sehen Figuren, die etwas wollen, dafür kämpfen, erfolgreich sind oder scheitern.

Gibt es etwas Lehrreicheres?

Zudem leben wir emotional mit.

Im Alltag haben wir gelernt uns emotional zurück zu nehmen. Wer weint schon gerne in der Straßenbahn? Auch sind Emotionen nicht immer förderlich bei der Bewältigung des Alltags. Wer würde nicht gerne mal seine Chefin anschreien?

Was man davon hat…

Was hat man davon Improtheater zu spielen?

Man kann seine Chefin einmal anschreien. Zumindest auf der Bühne in einer Szene.

Nicht nur das Publikum kann seine Gefühle stellvertretend ausleben lassen, die Spielenden sind natürlich noch näher dran.

  • Du würdest im Alltag gerne aus deinen Gewohnheiten ausbrechen?
  • Deiner Kreativität endlich mal freien Lauf lassen?…
  • …und dennoch nicht mit den manchmal mühsamen Konsequenzen des Alltags konfrontiert werden?

Improtheater kann das alles bieten.

Raus aus der Komfortzone

Zu Beginn steht man vor der Herausforderung, seine Kreativität neu zu entdecken.

Wir sind gewohnt, unsere Ideen und Gedanken kritisch zu hinterfragen.

Wer jedoch kreativ sein möchte, muss lernen die Zensur, die innere Kritikerin zurück zu nehmen.

Es gilt neue Erfahrungswerte zu schaffen.

Im Alltag wollen wir meist kein unnötiges Risiko eingehen, auf der Bühne wird aber gerade dadurch Spannung und Spielfreude erzeugt.

Im Laufe der Zeit bzw. nach einiger Spielerfahrung entwickeln wir einen neuen Erfahrungsschatz, der uns freier agieren und künstlerisch/dramaturgisch spielen/leben lässt.

Wir entwickeln ein Gespür dafür, was unsere Gewohnheiten sind, wo unsere Ängste uns zurück halten und wie wir uns dennoch anders entscheiden können.

Was auf der Bühne möglich wird, lässt sich auch auf das Privatleben übertragen.

Die Komfortzone und die damit verbundenen Handlungsspielräume erweitern sich unabhängig davon wo ich mich befinde – auf der Bühne oder im Büro.

Andere besser verstehen lernen

Nachdem die innere Kritikerin nicht mehr im Vordergrund steht, beginnt das eigentliche Spiel mit der Bühnenpartnerin.

Die eigenen wie auch die Ideen des Gegenübers sollen wertgeschätzt werden und so soll sich die Szene durch ein aufbauendes Geben und Nehmen entwickeln.

Dafür gilt es ein geschultes Auge für Impulse und das bereits Vorhandene zu entwickeln.

Es geht nicht darum, die beste Idee in seinem Kopf zu finden, sondern das aufzugreifen was sich bereits zwischen den Spielenden befindet bzw. zwischen ihnen entwickelt.

Die Aufmerksamkeit soll dabei auf die Aktionen (z.B. Stimmlage, Körperhaltung, aber natürlich auch auf Gesagtes) des Gegenübers gerichtet sein.

Wer regelmäßig Impro spielt, lernt somit nicht nur sich selbst besser kennen, man lernt auch Beziehungsdynamiken und seine Mitmenschen besser zu verstehen und auf sie einzugehen.

Scheitern und Loslassen

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Impro ist das Scheitern.

Nicht jede Szene gelingt so wie man es sich wünscht, schließlich wurde davor nichts einstudiert.

Umso wichtiger ist es für die Spielenden mit Freude zu scheitern.

Es hilft nicht, sich über die letzte Szene zu ärgern, wenn schon die nächste auf einen wartet und man mit seiner Aufmerksamkeit wieder zu 100 % bei seiner Spielpartnerin sein sollte.

Dadurch dass jede Szene nur einmal gespielt wird, wird jede Szene zu etwas Einzigartigem.

Da man nach jeder Szene aber auch wieder die Gelegenheit bekommt, eine neue Szene mitzugestalten, fällt das Loslassen leichter bzw. wird in den Improtrainings die Fähigkeit „Hinfaller“ schneller zu verarbeiten, mit speziellen Methoden und Spielen trainiert.

Eine Fähigkeit, die einen im „echten“ Leben Krisen mit mehr Gelassenheit meistern lässt.

Geschichten erzählen

Weitere Fertigkeiten, die man sich beim Impro aneignen kann, sind beispielsweise das Geschichten erzählen – wer verzaubert seine Mitmenschen nicht gerne mit Geschichten.

Manchen Leuten hört man einfach gerne zu und bei anderen fragt man sich bald, worauf sie eigentlich hinaus wollen.

Geschichten erzählen hat wieder viel mit Emotion und Begeisterungsfähigkeit zu tun, aber auch mit Gespür für das richtige Verhältnis von Detailbeschreibungen und Handlung.

Wir lieben Geschichten, weil sie uns Erfahrungen von anderen zugänglich machen und seit ewigen Zeiten tief in unserer Kultur und in uns verankert sind.

Sie helfen uns, das Leben und uns selbst besser zu verstehen und Zusammenhänge herzustellen.

Improtheater zur Persönlichkeitsentwicklung

Zum Schluss möchte ich noch auf den Punkt bringen, dass Impro helfen kann die eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln und sich eine verspielte, positive Einstellung anzueignen.

Es ist jedoch keine Therapieform in dem Sinne, dass ich eigene Probleme szenisch darstellen möchte und mir davon Lösungen erwarte. Es sollen zwar Themen behandelt werden die einen interessieren und bewegen, aber eben nicht um eine Lösung für ein privates Problem zu finden.

Der wesentliche Punkt dabei ist die Intention der Spielenden, die von den Zuschauenden wahrgenommen wird auch wenn sie nicht ausgesprochen wird.

Lust bekommen, Impro mal selbst auszuprobieren oder einfach mal anzuschauen?

Dann besuch mich doch auf Facebook, du findest mich unter dem Namen „Florian Freilos“. Oder schick mir eine Email an improtheater@yahoo.com. Oder besuch einfach mal die Homepage meiner Improgruppe „Kaschmir“ unter www.improwien.com

Ah. Jetzt läutet mein Handy – wahrscheinlich ist es der ORF.

  • Fotos mit freundlicher Genehmigung von Florian Freilos und Kaschmir
  • Tipp von Florian zum Reinschnuppern ins Improtheater:


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