EINLEITENDE WORTE
Als ich vor etwa zwei Jahren zum ersten Mal auf Social Media unterwegs war, hat mich der Sog der bunten Bilder und interessanten Beiträge auf Instagram voll erwischt. Mit 39 Jahren sein erstes Social Media Profil anzulegen, ist auf den ersten Blick natürlich superpeinlich (cringe!) und macht nicht wirklich Sinn.
Außer: man arbeitet mit Jugendlichen und will wissen, was da so toll ist an diesem Instagram-Universum… warum hängen die alle dort ab (und immer weniger in der „realen Welt“?) Ich habe die Antworten gefunden und verstehe die Lebensrealität von Jugendlichen um ein Vielfaches besser seit ich in den Instagram Kosmos eingetaucht bin. Und glaubt mir, dort einzutauchen ist einfach und geht schnell. Aber wieder aufzutauchen und vor Allem: zu lernen, sich dort fortzubewegen und nicht stecken zu bleiben zwischen all den schönen Profilen, spannenden Beiträgen, roten Herzchen und Push-Benachrichtigungen …das muss erstmal gelernt werden. Schön, dass es da die drei engagierten jungen Frauen von @_realisticmedia gibt (die ich übrigens auf Instagram entdeckt habe ;-)
Danke an @_realisticmedia für diesen tollen, hilfreichen Beitrag!
PS: Und wer noch immer nicht versteht, warum Instagram so süchtig macht, schaut hier:
Social Media – psychische Manipulation im Netz?
Soziale Medien sind in den Alltag von vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen zweifellos integriert und nicht mehr wegzudenken.
Der schnelle und unkomplizierte Griff zum Smartphone sowie auch das Durchstöbern von Beiträgen auf Apps wie beispielsweise Instagram ist mittlerweile alltäglich.
Ob im Wartezimmer, im Bus oder abends auf der Couch, Social Media liefert rund um die Uhr Inhalte und dient somit zur durchgängigen Unterhaltung.
Kommt dir dieses Verhalten bekannt vor?
Dir ist langweilig und du vertreibst dir die Zeit in sozialen Medien.
Die Nutzung dieser ist gang und gäbe in unserer Gesellschaft und längst nicht mehr außergewöhnlich. Kaum publik sind hingegen die potenziellen, miteinhergehenden Risiken und Gefahren jener Anwendung, auf die im Anschluss näher eingegangen wird.
Was sind Social Media?
Definiert werden Social Media als digitale Medien und Technologien, über jene Nutzerinnen und Nutzer online kommunizieren, Inhalte gestalten und bereitstellen können.
Die zur Verfügung gestellten Auskünfte werden durch Medien bzw. Informationen, die in digitalen Netzen bzw. im Internet vorliegen, repräsentiert.
Diese finden sich beispielsweise in Form von Texten, Grafiken, Bildern, Fotos, Videos, Musik und auch Sprache vor.
Ein verständliches Video in dem Social Media einfach erklärt wird, gibt es beispielsweise hier.
Soziale Medien – vermitteln sie ein falsches Bild?
Ein makelloses Gesicht, eine fehlerfreie Beziehung, ein vollkommenes Leben.
All dies und noch vieles, vermeintlich perfektes mehr, vermitteln diverse Beiträge in sozialen Medien. Das Leben anderer scheint buchstäblich wie aus dem Bilderbuch geschnitten und die eigene Wirklichkeit erscheint vergleichsweise eintönig.
Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum dein Leben, deine Beziehung oder dein Job oftmals nicht perfekt scheinen, obwohl es doch bei anderen immer so wirkt?
Die Antwort auf diese Frage ist tatsächlich einfach. Social Media stellt nicht die Wirklichkeit dar.
Inhalte, die auf Plattformen publiziert werden, werden mit Bedacht gewählt.
Gepostet werden meist keine Niederschläge oder negative sowie auch unperfekte Seiten eines Lebens.
Jede Anwenderin und jeder Anwender kann selbst entscheiden, was er oder sie teilen möchte.
Nur weil jemand auf einem Foto glücklich und zufrieden scheint, muss das nicht zwangsläufig auch im „realen“ Leben so sein.
Vielleicht macht auch diese Person gerade eine schwere Zeit durch? Vielleicht ist auch sie oder er gerade unglücklich mit ihrem oder seinem Job? All das und noch vieles mehr steckt oft hinter vermeintlich „perfekten“ Bildern.
Ein weiterer Aspekt, der zur Verfälschung der Wirklichkeit beiträgt, ist die Möglichkeit Fotos zu bearbeiten.
Es werden allgegenwertig immer mehr Möglichkeiten geschaffen, um Bilder zu retuschieren und sie somit zu „perfektionieren“. Kleine Pickelchen im Gesicht, ein schöner Sonnenaufgang im Hintergrund oder sogar ganze Gesichtszüge können mittlerweile mithilfe von zahlreichen Apps schnell und einfach gezaubert werden.
Wichtig ist es also, sich immer wieder vor Augen zu halten, dass Social Media kein Abbild der Wirklichkeit ist.
Vergleiche dich also nicht mit anderen in sozialen Medien, sondern fokussiere dich auf dein reales Leben, denn nur DU musst mit dir selbst zufrieden sein und DICH sowie auch DEIN Leben selbst lieben.
Du bist perfekt unperfekt!
Das Suchtpotenzial der sozialen Medien
„Mein neuer Beitrag hat viel weniger Likes als der letzte, den ich gepostet habe. Woran liegt das? Bin ich nicht schön genug? Ist mein Leben nicht interessant genug? Bin ich nicht gut genug?“.
Kommen dir diese Fragen bekannt vor?
Die Reaktionen auf einen geteilten Post können dein Selbstbewusstsein sowie auch dein Selbstwertgefühlt kurzzeitig stärken und dir ein gutes Gefühl vermitteln, doch was passiert, wenn wenig oder keine positive Resonanz folgt?
Die Sucht nach Likes oder das Verlangen nach mehr Aufmerksamkeit können durch die Nutzung von Social Media resultieren. Der innere Druck steigt, immer besser, erfolgreicher und interessanter zu werden. Dabei wird durchaus das wahre Leben vernachlässigt und die eigentlich wichtigen Dinge völlig außer den Augen verloren.
Dabei sollte man sich immer wieder bewusst werden, dass Likes, Kommentare etc. auf Social Media völlig irrelevant sind, solange du selbst glücklich bist.
Ein echtes Kompliment deiner Lieben ist so viel mehr wert als tausende Likes von fremden Personen.
Potenzielle psychische Auswirkungen – bin ich betroffen?
Hast du dich schonmal gefragt, ob du selbst auch von Risiken oder Gefahren der sozialen Medien betroffen bist?
Vergleichst du dich oft mit anderen Nutzerinnen oder Nutzern von Social Media?
Zweifelst du manchmal an dir oder deinem Aussehen, nachdem du andere Profile gesehen hast?
Verbringst du viel Zeit auf diversen Plattformen und vernachlässigst du dadurch deine Freunde oder deine Familie?
Denkst du oft du seiest nicht gut genug?
Wünscht du dir manchmal das Leben anderer?
Diese (und viele mehr) sind beispielsweise Fragen, die du dir stellen kannst, wenn du dir nicht sicher bist, ob die Nutzung von sozialen Medien einen negativen Einfluss auf deine Psyche hat.
Wenn du merkst, dass Social Media oder der übermäßige Konsum dieser dir und deiner psychischen Gesundheit nicht gut tut, dann nimm dir gerne eine Auszeit. Das hört sich wahrscheinlich leichter an als es sich umsetzen lässt, es gibt jedoch einige Dinge, die du tun kannst, um einfach mal abzuschalten und dich auf dich selbst zu konzentrieren:
- Lies ein neues Buch
- Probiere ein Rezept aus, dass du schon lange einmal probieren wolltest
- Gehe einen unbekannten Weg spazieren
- Verbringe Zeit mit deinen Liebsten
- Mach dir ein entspanntes Bad
- Probiere eine neue Sportart aus
Resümee: Ein bewusster Umgang mit Social Media
Soziale Medien haben einen starken Einfluss auf uns, unser Leben und auch unsere Psyche. Dieser muss aber nicht zwingend negativ sein, denn Social Media sind auch Übermittler von inspirierenden und wichtigen Themen.
Wichtig ist es, sie bewusst zu nutzen und nie zu vergessen, dass sie nicht das reale Leben widerspiegeln. Denke also bewusst über deine Social-Media-Nutzung nach und reflektiere dich selbst.
Wenn du mit dir selbst zufrieden bist, können auch soziale Medien dein Selbstbewusstsein nicht mindern.
Was kannst du tun?
Wenn du also bewusst deinen Social-Media-Konsum reflektiert hast und gerne mit jemandem darüber reden oder dir Ratschläge für mögliche Probleme holen möchtest, dann kannst du das gerne zunächst bei einer vertrauten Person tun.
Solltest du das Gefühl haben, du würdest gerne eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen, dann hab keine Angst. Du kannst dich ganz einfach an eine Psychologin oder einen Psychologen wenden und ihr oder ihm deine Sorgen anvertrauen und ihr könnt gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Auch auf unserer Instagram Seite @_realisticmedia kannst du gerne vorbeischauen und dir Tipps für deinen Social-Media-Konsum sowie auch die Stärkung deines Selbstbewusstseins holen. Wir freuen uns auch dich!
Über @_realisticmedia
Wir sind drei 18-jährige Mädels und beschäftigen uns im Rahmen unserer Ausbildung mit dem Thema: „Social Media und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit.“ Unser Ziel ist es, einen sicheren Umgang mit sozialen Medien zu fördern, über Gefahren aufzuklären und Risiken zu präventieren.
Ihr findet uns auf Instagram: @_realisticmedia
Broschüre von realisticmedia mit weiteren hilfreichen Tipps zum Thema: https://issuu.com/_realisticmedia/docs/unsere_brosch_re
- Foto mit freundlicher Genehmigung von realisticmeda
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