EINLEITENDE WORTE
„Starte, bevor du bereit bist und wachse in die Rolle hinein.“
Besser als mit diesem Satz könnte ich das letzte Jahr (das erste in Selbständigkeit) nicht beschreiben, danke für diesen Satz, liebe Alma!
Es ist schon interessant was sich alles im Kopf abspielt wenn man sich neuen Herausforderungen stellt… welche Ängste und Zweifel, Grübeleien und schlaflosen Nächte, wieviel Stress und Panik sich erstmal einstellen können. Und niemand ist davor gefeit! Selbst wir Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen (und alle anderen „vom Fach“) haben unsere „Struggles“ mit neuen Herausforderungen und werden das immer haben weil das Leben nun mal so ist.
Da heißt es dann am Besten: akzeptieren, lernen und einfach schon mal starten bevor man bereit dafür ist. Also: Runter von der Couch, aufstehen und ersten kleinen Schritt tun! Stand up!
Danke dir, liebe Alma für diesen Motivationsbooster!
Veränderungen : Starte, bevor du bereit bist und wachse in die Rolle
Motivations-Booster für das Neue Jahr 2022
HAPPY NEW YEAR!
Wie gute Vorsätze gelingen können
Egal ob Neujahrsvorsätze festgehalten wurden oder nicht, kann dieser Artikel als kleiner Motivationsbooster gesehen oder gelesenwerden- ich betone, kein Impf-, jedoch Motivations- Booster 😉 für all das, was im Jahr 2022 eventuell bevorsteht.
Jeder Tag kann dazu dienen, eine neue Chance zu ergreifen oder einen ersten Schritt zu setzen um etwas zum Positiven zu verändern.
Dies kann im beruflichen oder privaten Bereich passieren und ist immer subjektiv zu betrachten. Was für einen die bessere Option gesehen wird, würde für jemanden anderen vielleicht ein Schritt zurück bedeuten.
In der Psychotherapierichtung der Existenzanalyse begleite ich in Therapie und Beratung täglich Menschen, die auf der Suche sind nach einem eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Leben- dabei kann man IMMER, in jeder Situation eine Verbesserung der Lebensqualität erfahren, auch wenn die Verbesserung eine noch so kleine ist.
Veränderungen …
Veränderungen und neue Aufgaben machen Angst-
Angst ist jedoch auch der Wegweiser für Wachstum
Veränderungen, neue Wege zu gehen, das Annehmen einer neuen Arbeitsstelle etc. können bekanntlich unangenehme Emotionen mit sich bringen, da viel Unsicherheit mitschwingt.
Man verlässt die gemütliche und bekannte Umgebung, jene Zone, die man kennt, in der man gut zurechtkommt und sich vielleicht nicht mehr anstrengen muss.
Diese Zone ist vielleicht aber auch jene, die einen nicht (mehr) herausfordert oder man das Gefühl hat sich nicht mehr weiterentwickeln und etwas lernen zu können.
Daher lohnt es sich genau das zu machen, was einen auch etwas ängstigt, denn dort ist auch der Ort des Wachstums.
Behalte dir immer im Hinterkopf, dass die Angst mit dem Hineinwachsen in die neue Rolle, wie zum Beispiel einer neuen Position in der Arbeit, mit der Zeit weniger wird, wenn die Sicherheit wächst und man sich von Tag zu Tag mehr zurechtfindet.
Mehr Sicherheit führt zu weniger Angst.
DEINE EIGENE MESSLATTE ANLEGEN
Deine eigene Messlatte und deine Grenzen werden durch dich bestimmt, nicht durch die Gesellschaft oder durch andere Personen
Wenn man eine Veränderung oder einen Aufstieg anstrebt und man Sätze zu hören bekommt wie „Das wird aber anstrengend“, „Bist du dir sicher, dass du das schaffst?“ „Ich glaube, man braucht mehr Erfahrung“ oder noch besser „Das ist nichts für so eine junge Frau, da kann sich ein Mann besser durchsetzen“, sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass diese immer die Grenzen, Maßstäbe und Vorstellungen der Person widerspiegeln, die das gerade sagt.
Man geht je bekanntlich immer von sich selbst aus und das sagt nichts über das Gegenüber aus, welches sich vielleicht in einer anderen Lebensphase und einem anderen Denkmuster, einem anderen „mindset“ befindet.
Hier gilt es die Ambition, die Lust und den Willen nicht zu verlieren, nur weil eine andere Person eine andere Meinung hat und die Messlatte für sich persönlich nicht gleich hoch oder woanders gesetzt hat.
GIRLBOSS
Kleiner Exkurs in die Pop-Kultur: Girlboss? Warum das kein Kompliment ist
In Führungspositionen werden je Branche immer noch Männer den Frauen bevorzugt. Wenn jedoch eine junge Frau eine Führungsposition bekommt, wird sie in der Pop-Kultur und in den sozialen Medien oft als „Girlboss“ bezeichnet.
An dieser Stelle ist zu sagen, dass bei diesem Begriff lieber das „girl“ weggelassen werden sollte, denn Boss ist Boss, solange der Begriff „Boyboss“ nicht Einzug hält oder verwendet wird (also niemals).
Sprache schafft Realitäten!
Den Begriff Girlboss zu verwenden impliziert, dass die Führungspositionen eigentlich den Männern überlassen sind und man das „girl“ betonen muss, da es nicht selbstverständlich ist und man es benennen muss.
Oft werden die Glaubensbilder und Glaubenssätze über das, was man kann und nicht kann und was man sich, auch je nach Geschlechterrolle, trauen sollte und was nicht, in der frühen Kindheit geprägt und werden transgenerational weitergegeben.
Daher ist es wichtig starke und motivierende Vorbilder in der Kindheit zu haben, die an die Fähigkeit der eigenen Person glauben, bis man mit der Entwicklung selbst an sich glaubt
Doch das wäre ein eigener Blogbeitrag für sich, wie Kinder dahingehend erzogen werden können…
PERFEKTIONIS…MUSS?
Perfektionismus blockiert
Starte, bevor du „perfekt“ oder bereit bist und wachse prozesshaft in die neue Rolle
Wenn Angst oder andere unangenehme Gefühle auftauchen, wenn wir ein neues Ziel vor Augen haben, dann versuchen wir meist diese mit mehr Sicherheit auszugleichen, auch indem Veränderungsprozesse und der Zeitpunkt dafür terminlich nach hinten datiert werden, „bis Situation x, y, z eintritt und es dann leichter wird“.
Oft schummelt sich da der Perfektionismus dazu, der einen dazu bringt etwas gar nicht erst anzufangen, da man Angst hat in einer gewissen Sache nicht perfekt zu sein.
Hier gilt: Starte bevor du bereit bist und lerne im Prozess, denn sonst läufst du Gefahr das Gefühl gewinnen zu lassen nie bereit genug zu sein.
Jeder fängt irgendwo an und ist nicht perfekt.
Das spannende an einem Prozess ist, dass man mit der Zeit immer mehr dazu lernt und sich immer besser zurechtfindet. Das ist meist nicht am Anfang eines Prozesses zu erwarten.
VERÄNDERUNGEN BRAUCHEN ZEIT
Wir nehmen manchmal Rollen an, die vielleicht „eine Nummer zu groß“ erscheinen, dennoch wachsen wir mit der Zeit und mit dem Prozess in diese hinein.
Man bekommt beispielsweise einen Titel verliehen, egal ob einen akademischen Titel oder den Titel „Mama“, „große Schwester“, „Tante“, „Ehefrau“.
Es hilft sich bewusst zu machen, dass die psychische Identifikation mit einem Titel nicht am gleichen Tag erfolgen kann.
Rollen und Rollennamen sind externe Zuschreibungen und brauchen Zeit, bis sie mit der inneren Welt verschmelzen und sich auch so anfühlen.
Es heißt nicht umsonst „in die Rolle hineinwachsen“. Das darf auch Zeit in Anspruch nehmen. Wachstum braucht Zeit und Geduld.
Bis dieser gefühlte Spalt zwischen Innen- und Außenwelt reduziert wird und man sich mit einer Rolle identifiziert genauso.
Zurückschauend betrachtet habe ich mich zu Beginn immer etwas unwohl gefühlt „Leitung, Magistra oder Therapeutin“ genannt zu werden, da diese Titel Druck und Verantwortung mit sich bringen sowie Gefühle des Zweifels, ob man diesen Titeln wohl gerecht wird.
Wie können wir in neue Rollen hineinwachsen?
Mit Zeit, Geduld, Erfahrungen durch Lernen und Handeln, durch Versuch und Irrtum.
Mit gesammelter Evidenz, dass man etwas gut und erfolgreich gemeistert hat.
Durch ein inneres und äußeres Feedback wird das Vertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten gestärkt.
STOP? 🛑
Und wenn wieder ein inneres STOP- Schild auftauchen sollte…
Wenn trotzdem ein inneres STOP-Zeichen auftauchen sollte, welches den Willen, den Glauben an dich selbst und die Motivation trübt oder dich ein gesellschaftliches Limit spüren lässt, schau genau hin und versuche das gefühlte STOPP-Schild zu beschreiben.
Woher kommt es und willst du tatsächlich stoppen?
Mischen sich andere Meinungen und Dynamiken ein?
Beispielhafte Fragestellungen für die Selbstreflexion:
- Was wollte ich schon immer einmal im Leben ausprobieren oder tun?
- Warum habe ich es bisher noch nicht gemacht? Was hat mich gehindert?
- Angenommen, es gäbe keine Zweifel und Ängste (die schalten wir aus), was würde ich gerne alles ausprobieren?
- Wie würde ich es sich anfühlen, wenn es mir gelingen würde? Was ist der Wert dahinter?
- Was brauche ich noch dazu, damit ich beginne?
- Wann wäre der richtige Zeitpunkt, wie lange will ich noch warten?
Wenn die Motivation lange Zeit wegbleibt und die Blockaden dich abhalten deine Träume zu erfüllen und/oder zu mehr Lebensqualität zu gelangen, scheue nicht davor dir professionelle Hilfe zu holen um herauszufinden, wo genau deine Blockaden liegen, wie du diese reduzieren und deinen Horizont erweitern kannst.
Alles Gute für das Jahr 2022, ich glaube an dich und deine Fähigkeiten!
Alma Brkic-Elezovic
Über Mag. Alma Brkic-Elezovic
Eingetragene Psychotherapeutin (Existenzanalyse) mit Weiterbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in freier Praxis in Klagenfurt
Sozial- und Integrationspädagogin
Externe Lehrende an der Universität Klagenfurt
Fachbereichsleitung Fachbereich „Psychotherapie.Psychologie.Beratung.“ beim Hilfswerk Kärnten
Homepage: www.alma-psychotherapie.at/
Instagram: https://www.instagram.com/psychotherapie_alma/
- Photo by Louis Smit on Unsplash
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