EINLEITENDE WORTE
Floating – was ist das denn?
Das erste Mal habe ich vor mehr als 15 Jahren davon gelesen… und musste dann natürlich sofort ausprobieren was ich damals gelesen hatte. Es hieß, Floating solle die ultimative sensorische Deprivation sein: schwebend in einem Becken voller Salzwasser in kompletter Dunkelheit und abgeschirmt von allen Außenreizen.
Und ich muss sagen: es war spannend und ultimativ ent-spannend zur selben Zeit. Mein Hirn war zur Abwechslung mal ganz alleine mit sich selbst beschäftigt (und seinem Anhang, dem Körper ;-) und dachte sich dabei im Salzwasser – ohne Ablenkungen von Außen – recht viele interessante und merkwürdige Dinge aus (nein, das erzähle ich NICHT.)
Und aus diesem Grund lege ich mein Hirn immer wieder gerne in diese „kosmische Hängematte“ …damit es nämlich auch mal Pause machen kann in dieser Welt voller Ablenkungen.
Dankeschön, lieber Herr Sorko für diesen ent-spannenden Gastbeitrag!
Floating
Wie uns die „kosmische Hängematte“ dem inneren Frieden näherbringt
Stellen Sie sich vor, Sie wären in einem stockdunklen Raum. Sie erkennen die Hand nicht vor den Augen.
Es ist mucksmäuschenstill, sodass Sie nur noch Ihren Atem hören können.
Die Umgebung hat dieselbe Temperatur wie Ihr Körper, sodass Sie ihn kaum mehr spüren können.
Die Grenze zwischen Ihrem Körper und der Außenwelt verschwindet zusehends.
Die letzten Wahrnehmungen, die Ihnen bleiben, kommen aus Ihrem Inneren.
Was sich zuerst befremdlich anhören mag, ist für viele jedoch die ultimative Art sich zu entspannen.
Was ist FLOATING?
Beim „Floating“ schweben Sie in körperwarmem Salzwasser.
Vielleicht kennen Sie es schon vom Toten Meer: Das Treiben auf dem Wasser ohne jegliche körperliche Anstrengung. Von Kopf bis Fuß werden Sie von der Sole getragen. In keinem anderen Zustand ist die Gravitation weniger spürbar. Es sei denn, Sie befinden sich im Weltall.
Doch um ALL den Alltagsreizen zu entfliehen, müssen Sie nicht extra in eine Rakete steigen.
Denn ein Floating-Becken bietet genau die Ruhe, die für den modernen Menschen so kostbar ist. Und in dieser köstlichen Ruhe wird die alltägliche Reizüberflutung wie ein altes Gewand abgestreift.
Was übrig bleibt ist ein grundlegendes Wohlwollen sich selbst und dem eigenen Körper gegenüber.
Es ist als würde man in ein Zwiegespräch mit seinen Empfindungen und Gefühlen treten.
Ein Zustand absoluter Präsenz
Jemand hat Floating einmal mit Meditation verglichen, oder besser gesagt hat er es als „geschummelte“ Meditation bezeichnet, weil sich der selbe tiefe Zustand einstellt, aber eben von ganz allein.
Und was wir schon von der Meditation gelernt haben, trifft hier ebenso zu: Ein paar Momente durchzuatmen und präsent zu sein befreit uns von unserem mentalen Verwicklungen, wenn auch nur für ein paar Momente.
Das tut einem nicht nur uns selbst gut, sondern auch unseren Mitmenschen.
Denn ein zufriedener Geist ist im Normalfall liebevoller als ein gestresster.
Doch Meditation soll geübt sein und dabei diszipliniert zu bleiben, erfordert ein zeitliches und energetisches Investment. Um aber mal auf den Geschmack absoluter Präsenz zu kommen, muss man glücklicherweise nicht stundenlang Achtsamkeit geübt haben. Denn während des Floatings geschieht das quasi ganz von allein. Und anders als beim Meditieren fangen die Knie nicht an zu schmerzen (#lotussitz).
Das „Innerversum“
Aber nicht wundern: zu Beginn des Floats werden die Gedanken vorerst einmal lauter.
Denn unser Gehirn besitzt eine Art Lautstärkeregler für Sinneseindrücke.
Wird der sensorische Lärm unserer Umwelt einmal leiser, dreht es diesen Lautstärkeregler hoch. Wir werden hypersensibel. Nicht nur für äußere Eindrücke, sondern auch für die inneren.
Das kann spannend sein, denn es wird einen überraschen, welche Gedanken sich entwickeln können. Ist das Hirn nämlich erst einmal befreit von der Last der ständigen Reizverarbeitung und Körperkoordination, bleibt mehr Kapazität und Aufmerksamkeit für das „Innerversum“.
Wer sich also auf ein bestimmtes Problem im Leben fokussieren und brainstormen möchte, kann dies hier auch gerne tun.
Doch die eigentliche Magie geschieht, wenn man seine Gedanken eher vorbeiziehen lässt als sie zu steuern. So gelangt man langsam aber sicher in die Tiefen seines Unbewussten. Allmählich gewinnt man einen Abstand zu seinen Gedankenmustern. Muster, die man sonst nie bemerkt hätte und die oft unserem eigenen Glück im Wege stehen.
Wie eine Zwiebel schält sich sein Gedankenkonstrukt nach dem anderen Schicht für Schicht ab, bis am Ende einzig Liebe und Zuversicht übrigbleiben.
Ist man also geduldig, kommt aus dem Chaos der Sorgen und Ängste ein Seelenfrieden hervor. Manche nennen es gerne „die Rückkehr zum Mutterleib“. Bei der wohligen Wärme, dem Schweben im Wasser und der tiefen Geborgenheit finde ich das ganz passend.
Zwischen Wachsein und Schlaf
Eine durchaus übliche Erfahrung sind auch traumartige Zustände.
Der Floater befindet sich dabei irgendwo zwischen Wachsein und Schlaf.
In solchen Zuständen operiert das Gehirn im sogenannten „Theta-Wellen-Bereich“ bei dem der Traum an unsere Tür klopft. Vergleichbar mit fortgeschrittener Meditation oder Hypnose kann mit ein wenig Übung auf diese Weise zu einem imaginativen Abenteuer werden. Deshalb nenne ich Floaten auch gerne „Luzides Träumen mit Stützrädern“.
Sensorische Deprivation
Sensorische Deprivation ist aber keine neue Erfindung.
In vielen Kulturen war der Rückzug von der alltäglichen Welt ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung von spirituellen Führern. So setzten sich beispielsweise Schamanen, Mönche, Priester, Fakire, Gurus, Yogis, Mystiker und andere spirituell Suchende sensorischer Isolation aus. Sei es durch Fasten, Schweigegelübte oder durch Rückzug in einsame Höhlen, Wüsten oder Inseln.
Dies war oft begünstigend für mystische, transzendente oder offenbarende Momente. Zwar habe ich selbst noch nicht zur Erleuchtung gefunden, dennoch kam mir während des Floatings schon der eine oder andere Geistesblitz.
DER „POST-FLOAT-GLOW“
Mein Highlight beim Floaten ist aber nicht das Erlebnis per se, sondern die Leichtigkeit und Unbeschwertheit danach.
Dieser Effekt wird von Kennern „Post-Float-Glow“ genannt.
Denn nachweislich erleben wir nach dem Rendezvous mit uns selbst eine Flut an Endorphinen.
Dies manifestiert sich in einer nachhaltigen Zufriedenheit und Optimismus.
Und dass Aufgaben mit einem geringerem emotionalen Widerstand erledigt werden, ist vermutlich mein liebster Effekt.
Denn wenn man aus seinem kosmischen Schlummer wieder in die gewohnte Welt zurückkehrt, empfängt man seine Pflichten mit offenen Armen.
Alles ist gut.
Die wissenschaftlich nachgewiesenen Effekte des Floating im Überblick:
Die wissenschaftlich nachgewiesenen Effekte des Floating im Überblick:
KÖRPER | GEIST | SEELE |
Reduktion von Muskelschmerzen/ Verspannungen | Wohlbefinden durch Endorphin-Ausschüttung | Ausgleich umweltbedingter Reizüberflutung |
Verbesserungen bei Bandscheibenvorfällen, Gelenkbeschwerden, Ischias und Zerrungen | Reduktion von chronischen Schmerzsymptomen (z.B. Migräne) | Stressreduzierung und erhöhte, langanhaltende Stressresistenz in den folgenden Tagen |
Senkung des Blutdrucks | Linderung bei Gehirnerschütterung | Steigerung der Kreativität |
Verbesserung von rheumatischen Beschwerden | Meditativer Bewusstseinszustand | Zugang zur eigenen Gefühlsebene |
Linderung bei Hautkrankheiten | Linderung bei Burn-Out-Syndrom | Steigerung der Konzentration |
Unterstützung von Heilungsprozessen (z.B. Schleudertrauma, Brüche) | Verbesserung des Schlafes | Zugang zu tiefgründigen Einsichten |
Minderung von Jetlag-Symptomen |
Kontakt:
Gesundheits- und Floatingzentrum [schwerelos]
Lange Gasse 70/1, 1080 Wien, Österreich
www.schwerelos.wien – info@schwerelos.wien
- Fotos mit freundlicher Genehmigung von www.schwerelos.wien
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